Sommermorgen in Ballycotton

Leuchtturm von Ballycotton, Co Cork

Eigentlich war an dem Tag ein anderes Ziel geplant, um den Sonnenaufgang an diesem schönen Sonntag im Juni 2017 einzufangen. Meinen Reisebegleiter Boris hatte ich schon am Vorabend kontaktiert und mit ihm geplant, dass ich ihn sehr früh abholen werde da ich, wenn die Sonne aufgeht, bereits am Meer in einer Bucht im County Cork sein möchte.

Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo genau ich eigentlich hin wollte, aber ich hatte mir zum Glück am Abend nochmal, um ganz sicher zu sein, die Richtung und Uhrzeit des Sonnenaufgangs angesehen als ich bemerkte, dass ich in dem Programm das ich dafür verwende, ein falsches Datum für meine Berechnung eingegeben hatte. Nach dem Aktualisieren des Datums auf dieser Webseite wurde mir ein Sonnenstand angezeigt, der komplett anders aussah und so mein Vorhaben definitiv zum Scheitern verurteilte.

Da ich aber fest entschlossen war, den nächsten Tag auszunutzen, suchte ich nach einem anderen Ziel, das ein paar nette Bilder von einer Morgenstimmung am Meer in Aussicht stellte. So kam ich auf Ballycotton, im County Cork, mit einem Hafen und, welch Freude, auch einem Leuchtturm. Bingo! Das war’s – also kontaktiert ich Boris und berichtete ihm von meiner Planänderung.


Am nächsten Tag gegen 5:30 Uhr morgens erreichten wir, nach ca. 2,5 Stunden Fahrtzeit, das kleine, auf einem Felsvorsprung liegende, Fischerdorf Ballycotton, mit seinen ca. 500 Einwohnern. Um diese Uhrzeit waren noch kaum Autos unterwegs, so konnte ich kurz an einer Grundstückseinfahrt anhalten, denn von dort hatte ich einen traumhaften Blick über das Meer auf den schwarzen Leuchtturm, der nur mit einem Boot erreichbar ist, da er auf einer kleinen Insel vor der Bucht steht.

Der Leuchtturm wurde errichtet, nachdem 1847 der Raddampfer Sirius (das erste Schiff, das den Atlantik nur durch Dampfantrieb überquert hatte) im Nebel Schiffbruch erlitten hatte und erstmalig 1851 angezündet, bevor er am 15. Januar 1975 auf elektrischen Betrieb umgestellt wurde.

Nach diesen ersten Eindrücken ging es weiter hinunter zu dem kleinen, malerischen Fischerhafen, mit seinen bunten Booten, die durch zwei Hafenmauern geschützt, ohne die kleinste Bewegung im Wasser lagen und aussahen wie Spielzeugschiffchen, die man auf einem Spiegel aufgestellt hatte. Dort nahm ich die Gelegenheit wahr, mein vor einigen Tagen neu erworbenes, manuelles 35mm-Objektiv zu testen.

Rechts vom Hafen lag der, von Küstenerosion geprägte, mit keilförmig aus dem Sand ragenden Felsreihen überzogene Strand, der zwar ideal für Fotoaufnahmen ist, an dem man aber nicht stolpern möchte, da die Kanten der kleinen Felsen zum Teil sehr scharf sind. Mit vielen Bildern und neuen Eindrücken machten wir uns, nach einem kurzen Frühstück auf einer sonnigen Bank, um 8:00 Uhr auf den Heimweg.

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