Irland bietet unzählige Freizeitangebote. Sei es Wandern in den Wicklow Mountains, Wellenreiten im Surferparadies Lahinch oder eine Städtetour in Dublin. Auch ein Badeurlaub ist auf der Insel mit ihren wunderschönen Stränden möglich. Was macht man aber, wenn man mit Kindern Urlaub in Irland macht? Der Nachwuchs wird, je nach Alter, wahrscheinlich von den oben genannten Freizeitaktivitäten weniger begeistert sein. Da bietet sich natürlich ein Besuch im Tierpark oder einer Falknerei an. Aber auch zum Fotografieren ist ein Zoobesuch ideal und eine willkommene Abwechslung zu den sonst üblichen Fotos von Landschaften und Burgruinen.
Ein Sprichwort sagt: Die beste Kamera ist die, die man gerade dabei hat. Jedoch wird man mit einem Mobiltelefon im Tierpark wohl nicht die besten Ergebnisse erzielen. Mittlerweile gibt es jedoch relativ gute und günstige Bridgekameras mit ordentlichen Zoombereichen. Diese Kameras eignen sich natürlich deutlich besser für Bilder von den meist weiter entfernten Tieren. Bestes Beispiel: Die Nikon Coolpix P1000 mit ihrem 125-fachen Zoom. Ins Kleinbildformat umgerechnet ergibt das eine Brennweite von 24 bis 3.000 Millimeter. Idealerweise hat man natürlich eine Spiegelreflexkamera und ein Objektiv mit großer Brennweite (100-300 mm) dabei. Auch ein Dreibeinstativ macht im Zoo Sinn, denn wenn man länger mit der Kamera im Anschlag vor einem Gehege steht, um auf den richtigen Moment zu warten, können die Arme schon mal schwer werden. Ansonsten dienen auch Mauern und Zaunpfähle an den Gehegen als praktische Auflage und geben genügend Halt. So wie bei diesem Besucher hier, den ich im Zoo in Dublin aufgenommen hatte. Nicht dass man im Zoo eine Tarnung am Objektiv anbringen müsste, aber diese Cover in Tarnmuster sind in der Regel aus Neopren und damit ein guter Schutz gegen Kratzer und Schrammen.
Eine große Brennweite ist natürlich im Zoo sehr praktisch.
Hier einige Beispiele aus den Besuchen der letzten Jahre.
Dublin Zoo
Der wohl bekannteste Tierpark in Irland, der jedes Jahr über 1 Million Besucher anzieht, wurde im September 1831 eröffnet. Er liegt am Rande des Phonix-Parks in Dublin und erstreckt sich auf eine Fläche von ca. 28 Hektar. Er ist neben London, Paris und Wien der viertälteste Zoo der Welt. Die Geschichte Irlands ging auch am Zoo in Dublin nicht spurlos vorbei. Während des Osteraufstandes 1916 wurden die Futtermittel knapp, daher mussten einige Tiere getötet werden, um die großen Raubtiere am Leben zu erhalten.
Eine Berühmtheit aus dem Dubliner Zoo kennt wohl jeder. Leo der Löwe, der seit 1957 am Anfang eines Filmes von Metro-Goldwyn-Mayer aus dem Logo brüllt, wurde im Dubliner Zoo geboren. Auch Slats, der erste der insgesamt 7 MGM-Löwen stammt aus dem Zoo in Dublin. Er verzierte das Logo von 1916–1928.
Die folgenden Bilder wurden mit einem Tamron 150-600 mm Objektiv ohne Stativ aufgenommen.
Mit ca. 40 Hektar ist der Fota-Wildlife-Park deutlich größer als der Zoo in Dublin und meines Erachtens auch der schönere Park von beiden. Dieser Tierpark liegt auf der Halbinsel „Fota Island“ ca. 10 km östlich der Stadt Cork im gleichnamigen County. Der Fota-Wildlife-Park wurde 1983 eröffnet und zählte im Jahr 2019 ca. 462.000 Besucher. Wenn man durch den Park spaziert, hat man auch das Gefühl, man ist den Tieren näher. Die Gehege sind großzügiger und offener angelegt.
Ein Besucher schrieb z. B. auf Tripadvisor:
Der Dubliner Zoo fühlt sich an, als würden Sie die Tiere beobachten. Fota fühlt sich an, als ob Sie zwischen ihnen gehen.
Hier hatte ich das Tamron 70-300 und das Nikon 24-120 dabei.
Der „Löwenangriff“
Ein unvergessliches Erlebnis hatten wir beim Löwengehege im Fota-Wildlife-Park. Da es leicht zu regnen begann, stellten wir uns unter eine Überdachung vor der großen Scheibe, hinter der der Löwe friedlich schlief. Scheinbar wurde er durch das Geschrei der Kinder geweckt, die sich auch dort untergestellt hatten.
Noch schläft er friedlich…
Da meine Frau mit dem Rücken zur Scheibe auf der dort angebrachten Holzablage saß und meine Mutter sich gerade im Bereich vor der Überdachung aufhielt, um nach dem Wetter zu sehen, bemerkten Sie beide nicht, dass sich der Löwe inzwischen an der Glasscheibe aufbäumte. In dem Moment kam meiner Mutter um die Ecke und blieb vor Schreck stehen. Ein genialer Moment und da sich der Löwe immer wieder aufs Neue aufbäumte, hatte ich Gelegenheit, mir schnell meine Kamera zu schnappen und diesen Moment festzuhalten.
Burren Birds of Prey Centre
Diese Falknerei liegt in der Nähe von Ballyvaughan im Burren, einer 250 km² großen Karstlandschaft im Nordwesten des County Clare.
Die Karstlandschaft des Burren im Co. Clare
Dort sieht man Greifvögel aus aller Welt, wie z. B. Falken, Eulen, Adler und Geier. Das im März 2008 eröffnete „Burren Birds Of Prey Center“ ist das größte derartige Zentrum in Irland und bietet einen seltenen Einblick in die Welt dieser wunderbaren Vögel. Höhepunkt eines jeden Besuches sind, für Kinder und auch für Erwachsene, die täglich stattfindenden Flugvorführungen.
Wer Esel mag, sollte unbedingt einen Abstecher nach Liscarroll im County Cork machen. Dort befindet sich die 1987 eröffnete Donkey Sanctuary, eine Art Reservat und Pflegestation für Esel, mit ca. 150 Tieren. Seit der Eröffnung haben sich die Mitarbeiter dort bisher um mehr als 5.000 Esel gekümmert. Für viele von den Tieren, die aus ganz Irland dorthin gebracht werden, ist es das erste Mal, dass sie liebevoll behandelt werden.
Man kann die Tiere streicheln und in Ruhe auf den diversen Wiesen und Gehegen beobachten. Der Eintritt und das Parken ist dort kostenlos.